Nbg I
Lang, längere Schatten.
Die Wärme einer intensiven Herbstsonne durchströmt mich wohltuend.
Ich sitze auf den Stufen der Frauenkirche umgeben von halblautem Stimmengewirr, dass wie ein heruntergeregeltes Radio im Hintergrund läuft und keine große Beachtung erwartet.
Mal sticht ein helles Kinderlachen hervor.
Dann die E-Moll-Stimme eines vorbeischlendernden Passanten.
Die Stadt saugt die bald versinkenden Sonnenstrahlen auf, wie Kinderaugen Süßes in der Auslage.
Ich bleibe bis die Schatten um meine Füße tanzen, eilends emporsteigen und mich samt dem emporragenden Kirchenportal verschlingen.
Bald sitze ich allein.
Die Passanten dünnen sichtlich aus.
Widerwillig lasse auch ich mich von der bald zu erwartenden Kälte zum Heimweg mahnen.
Schön war’s.