voller Würde

Über Illustrationen wurde eine Frau auf mich aufmerksam. Vor geraumer Zeit hatte Jesus ihr gesagt, dass sie in Zukunft eine 100 x 100 cm Leinwand bemalen lassen solle. Das Bild würde zu ihr sprechen. Zu ihrem Herzen. Es würde ein Bild werden, welches Intimes von ihm zu ihr kommunizieren würde. Jesus erklärte außerdem, dass sie, sobald es so weit wäre, genau wissen würde, wer ihr dieses Bild malen solle. Als die Frau Buchillustrationen von mir sah, wusste sie, dass sie mich bitten solle, dieses Bild anzufertigen. Meine Vorgaben waren: »Leinwand im Format 100 x 100 cm; ein Bild, durch das Gott reden möchte«

Über diesen Auftrag war ich total begeistert. Ich fühlte mich geehrt. Bald darauf reagierte ich allerdings überfordert. Ich kam mir vor, als müsste ich übermenschliches leisten. Mehr und mehr war ich mal-technisch zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich heulte mich verzweifelt bei Jesus aus. Er erinnerte mich an etwas Grundsätzliches: »nimm die kleinen Impulse, die du von mir empfängst und handel mit ihnen.«

Mir wurde klar: Mein Part war lediglich, mich mit Jesus auszutauschen und die Impulse, die kommen würden, umzusetzen. Ich hatte mich überfordert gefühlt, weil ich in folgenden Fehlbeurteilungen fest hing: ich dachte zum einen, aus mir selbst heraus ein wahnsinnig tiefgründiges Meisterwerk schaffen zu müssen. Zum anderen verstand ich es als meine Verantwortung sicherzustellen, dass Gott tatsächlich durch dieses Bild reden würde. Damit nicht genug. Ich meinte auch noch die Qualität seines Redens absichern zu müssen. Aber sowas kann kein Mensch! Ich hatte den Teil übernehmen wollen, für den ausschließlich der Heilige Geist zuständig ist. Es war überhaupt nicht meine Aufgabe abzusichern, was und wie tief er später durch das Bild kommunizieren würde. Es war auch nicht meine Aufgabe zu kontrollieren, ob der Heilige Geist mir die richtigen Impulse schicken würde. All das war und ist seine Aufgabe.

Wiedereinmal ging es um Abhängigkeit. Um Beziehung. Das Bild sollte nicht losgelöst von Gott enstehen, sondern im Gegenteil: in gemeinsamer Erarbeitung. Diese Erkenntnis setzte mich frei.

Zu der Entstehungsgeschichte dieses Werkes gibt es einiges zu sagen. Hier nur soviel: Sie war für mich wie eine Reise voller Höhen und Tiefen, auf der ich Gott weiter kennen lernte und vieles über mich selbst herausfand.