grief and pain (tiefe Trauer und Schmerz)
Vieles, was mir oft Freude bereitet, kann ich nicht mehr ertragen. Ein trüber Schleier der Leblosigkeit überlagert meinen Alltag. Das läuft subtil ab. Meinen Zustand kann ich nicht greifen. Ich gebe mich normal. Ich spüre, dass ich es nicht bin. Eine Zerrissenheit, die sich nicht nur vor Außenstehenden, sondern auch vor mir selbst in meinem inneren Menschen verbirgt. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich verstehe das nicht. Mir geht es doch gut!
Oder?
Würde ich gefragt werden: »was ist mit dir?«, könnte ich nur »alles OK« antworten, weil ich keinen Zugang zu dem finde, was sich unter der Oberfläche in mir bewegt. Auch diese Beschreibung kann ich erst im Nachhinein formulieren.
Völlig überraschend bekomme ich eine Mail meiner geistlichen Schwester Christine: »... Gestern Abend im Gebet habe ich dich gesehen, wie du auf der kleinen Insel (prophetisches Bild von Dir) zusammengerollt auf der Seite gelegen bist, in Embryostellung, einerseits schutzbedürftig andererseits aber auch irgendwie eingekauert und isoliert, so als würdest du dich gerne in dich selbst zurückziehen und deine Ruhe haben wollen.
Dann habe ich dich mit SEINEN AUGEN gesehen: Er hat dich zu sich gezogen, fest umarmt, dich mit seiner überströmenden Liebe umhüllt und du konntest auftanken, dich in seinen Armen entspannen, dich langsam wieder im Vertrauen »aufrollen«, wieder öffnen. Zum Schluss bist du zufrieden und freudig entspannt auf der Insel gelegen, im Sand, ausgestreckt und glücklich. Wenn du wolltest konntest du auch einfach aufspringen und baden gehen. In seiner Liebe!!!! Ein super erfrischendes, belebendes Bad, einfach weil du dich erinnern darfst, dass er dich hält, dich schützend umgibt. Du darfst jederzeit in sein lebendiges Wasser eintauchen, dich erfrischen und danach in seinem wärmendem Licht dich sonnen. Klingt fast wie im Bilderbuch, kindlich ... aber ich konnte seine Liebe für dich so sehr spüren und geradezu in diesen Bildern sehen, so dass ich selbst ganz berührt davon war. ...«
Ihre Mail gibt mir endlich Worte für meinen Zustand! Ja, das stimmt, gestehe ich mir ein: ich möchte mich nur noch in mir verkriechen. Genau so ist es! Das Außen ist mir zuviel: Eindrücke, Begegnungen, ... alles tut weh. Ich suche Schutz in mir und kapsel mich dadurch von Allem ab. Und der subtile Schmerz bleibt. Die Aussicht, die mir Christines prophetischer Eindruck aufzeigt, löst allen Druck: »Trost von Menschen kann ich gerade nicht nehmen? Mir tut alles weh? Gottes Trost ist da! Ich kann mich bei ihm bergen – sein Trost wird die Kämpfe und Schmerzen in mir in einen umarmenden Frieden einhüllen und mich wieder so weit stabilisieren, dass ich mich dem Leben wieder öffnen kann.«
Das Bild symbolisiert, wie ich mich in mir selbst zurückziehe, von dem Leben, das mir so weh tut, Rückzug suche, aber weder Klärung noch Entlastung in mir finde. Dies ist der Trost, den ich in mir suche – eine Suche, die zum Scheitern verurteilt ist. Ein weiteres Bild wird folgen, in dem ich darstelle, wie ich mich bei meinem göttlichen Vater in seinem Trost berge, und von dort aus wieder lebensfähig werde.