Die Schriftrolle der Liebe 2: das Gleichgewicht des Schreckens

Die Schriftrolle der Liebe, Buchauszug zum Bild:

Eine Zeit lang schweigen der Engel und ich. Das Gesagte wiegt schwer. Wieder einmal, wie so oft im Zusammenhang mit dieser Rolle der Liebe, ist die Verlorenheit der Menschen so offensichtlich. Jetzt steht sie vor uns im Bild der Kinder – der Waisenkinder, die ohne Eltern und Geborgenheit sich selber regeln müssen, aber keinerlei Kenntnis darüber haben, wie. Bis an die Zähne haben sie sich bewaffnet und stehen sich bedrohlich gegenüber. Das „Gleichgewicht des Schreckens“ haben sie kultiviert, von Liebe keine Spur. Es ist wie beim weltweiten Militär, das an einem Tag mehr Geld verschlingt, als alle Sozialarbeit in Jahren. Es ist grotesk und irrsinnig und… ganz normal im „Haus der Waisen“. 

„Wie kann die Liebe das alles nur ertragen?“ frage ich den Engel wieder einmal. „Wieso gibt sie uns nicht auf und fängt auf einem anderen Planeten etwas Sinnvolleres und Neues an? Du sagtest es bereits, wir sind längst unter dem Fluch, uns selbst überlassen zu sein und der Mensch ist des Menschen schlimmster Feind.