Das Geheimnis des Bundes: Außen hui, Innen pfui

Das Geheimnis des Bundes, Buchauszug zum Bild:

„Die Güte lässt dich nie allein“, antwortet Jesus, „sie hat dich längst aufgenommen und bietet dir allen nötigen Beistand – aber die Seele des Menschen, verletzt von Härte und geprägt von Waisenschaft, kann es kaum glauben, ich aber kann es glauben – und darum braucht ihr meinen Glauben…den Glauben des Sohnes. Eure „christliche Bemühung“ muss sich um diesen Glauben drehen, um ihn kämpfen und die Seele in ihm stabilisieren. 

Es gibt heute selbst Missionare, die nicht mit der erfahrenen Güte missionieren, sondern mit manipulativen Methoden und religiösen Konzepten. Das ist für die Seelen der Menschen nicht hilfreich und wir haben darum mitten in der Gemeinde viele verlorene Seelen. Ihr Mund plappert die richtigen Worte nach und sie legen das gewünschte Verhalten an den Tag, aber das Herz bleibt einsam und verirrt und kann Liebe nicht glauben. Es ist etwas ganz anderes, zu glauben „dass Jesus der Herr ist“, als zu glauben, „dass ich der Geliebte bin“. 

Die Gemeinde von heute lebt diesbezüglich in einer großen Zerrissenheit, weil sie so vieles weiß und so weniges lebt. Sie spricht thematisch über Liebe und Güte, aber was erlebt sie davon wirklich? Die vielen verletzen Herzen und verwaisten Seelen schreien nach Glauben, Hoffnung und Liebe (1Kor 13,13), während über Moral gepredigt und Bibelkunde betrieben wird. Selbst in der gängigen Form vom Abendmahl gibt es keine Sättigung für Herz und Seele mit jener Güte, die den wahren Glauben, die wahre Hoffnung und Liebe nährt und aufrichtet. 

Das alles ist sehr traurig und darum musst du ein Zeuge der Güte werden. Bleibe hier bei der Liebe und bei mir und spüre unsere Hände auf dir und atme die Luft dieses Gartens ein und werde verwandelt, gereinigt, befreit, erneuert und ermächtigt. Wenn du durch diesen Prozess gegangen bist, wird es anderen leichter fallen, wie du hierher zu kommen und die gleichen Erfahrungen zu machen. Das ist die Kraft des wahren Zeugnisses: Es nimmt die Hörer mit hinein und sie können teilnehmen an dem Erleben des Zeugen. Das ist dann die Erweckung wahren Glaubens, der auf der Erfahrung von Gottes Kraft beruht und nicht auf Worten menschlicher Überredung (vgl. 2Kor 2,4). Das Mitteilen von Erlebnissen kann ungeheuer aufregend und ansteckend sein, der Funke springt über und steckt Herzen in Brand. Davon habt ihr in den letzten Jahren in euren Kirchen nicht eben viel gesehen und das Zeugnis ist im Lande selten geworden.“