Die Schriftrolle der Liebe 3: Karikatur des Echten

Die Schriftrolle der Liebe, Buchauszug zum Bild:

„Seht, was die Schriftrolle euch ermöglicht hat! Ihr Licht und ihre Wahrheit haben euch getränkt und euer Innerstes erleuchtet. Jetzt lernt ihr nicht nur mit dem Verstand etwas über die geistlichen Realitäten und Fundamente eures Menschseins, sondern mit eurem ganzen Sein, welches auch ganzheitlich durch die Lehre aktiviert und transformiert wird. Ein großes Problem vieler Bekehrter auf Erden ist, dass sie nie ganzheitlich lernen, mit allen Sinnen und Ebenen der Wahrnehmung, sondern nur mit dem Verstand, der darauf geeicht ist, die Kontrolle zu behalten. Dabei kommt jene kontrollierte Form von Glauben, Hoffen und Lieben heraus, die nicht im geringsten in der Lage dazu ist, ein Gefäß des wirklichen, heiligen und ewigen Glaubens, Hoffens und Liebens zu sein. In der Widerspiegelung dieser göttlichen Attribute erlebt ihr euch als völlig menschlich und identisch mit euch selbst, denn das entspricht der ‚Absicht‘, die euch geschaffen und gerufen hat. Immer wenn ihr dieser Absicht entsprecht, strömt ihr Geist in euch ein und befähigt euch, diese Wesenszüge Gottes weiter zu entfalten. So seid ihr eine sich öffnende Knospe im Garten des Herrn. Das Maß der möglichen Entfaltung ist euch unvorstellbar, und es braucht noch viele Lektionen der Schriftrolle, um euch da heranzuführen.“

Wie gebannt hören wir zu und saugen die Worte in uns ein wie den leckeren Apfelsaft oder die Insekten um uns her den Nektar der Blüten. Der Gedanke, dass wir den Glauben, die Hoffnung und Liebe nicht selbst produzieren – mit Gottes Hilfe – sondern deren Gefäße sind, in die sie einströmen und uns in eine ihnen entsprechende Form ausgestalten…wow! Das ist ein anderes Konzept, als ich es in religiöser Manier gewohnt bin. In der frommen Variante bemühen wir uns darum, ein Verhalten zu kultivieren, welches unserer Vorstellung von Glaube, Hoffnung und Liebe entspricht. Da unsere Vorstellungen aber eben ganz unter der Kontrolle des Verstandes sind und der seine Ideen aus der Summe unserer irdischen und menschlichen Prägungen, Beobachtungen und Erfahrungen ableitet, ist sein Bild, nach dem er uns formt, bestenfalls eine Karikatur des Echten. Es ist wie LIEBE sagt: Das wirkliche Maß des Möglichen ist uns unvorstellbar, weil wir es auf Erden nicht gesehen und gekannt haben. Unsere Orientierung muss sich auf Gott richten, der uns den Weg in unsere wirkliche Realisierung führen kann. Wer sonst wüsste, wer wir sind und was uns möglich ist?