Die Schriftrolle der Liebe 2: nicht tun, sondern sein

Die Schriftrolle der Liebe, Buchauszug zum Bild:

Mir ist inzwischen schon klar geworden, dass nicht alles Kirche ist, wo Kirche draufsteht. Auch ist mir klar, dass nicht alles „Gute“, was von Kirchen getan wird, gleichzusetzen ist mit den Werken Gottes und der Frucht des Geistes. Sozialarbeit machen auch andere Organisationen genauso gut wie die Kirche. Was aber soll die Kirche denn tun…?“

„…nicht tun, sondern sein!“, fällt mir der Engel ins Wort. „Aus dem rechten Sein fließt das rechte Tun ganz von alleine. Johannes hat einer erstaunten Christenheit geschrieben: „Gottes Gebote sind nicht schwer (1 Jh 5,3).“. Niemand versteht das, weil niemand begreift, dass das Halten der Gebote für Jesus darum ganz leicht war, weil er im Vater ist. Seid ihr dort mit ihm, dann haltet ihr die Gebote ebenso leicht wie er. Und alle Gebote sind in einem Gebot zusammengefasst: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Aber Gott will nicht mit eurer menschlichen Idee von Liebe geliebt werden oder einer scheinheiligen Inszenierung von frommer Unterwürfigkeit, die dann als Liebe bezeichnet wird, sondern mit der wahren Liebe, seiner eigenen Liebe, die er durch den Heiligen Geist in des Menschen Herz ausgießt (Rö 5,5). Die große Liebe Gottes erfüllt eure kleine, menschliche Liebe – und mit ihr könnt ihr große Taten der Liebe vollbringen, die eure Welt wahrlich erschüttern – so wie es die Werke der Liebe Christi zu seiner Zeit in Palästina taten. Diese Liebe macht aus Gott und Mensch eins, und die Frucht dieser Einheit ist „Herrlich-keit“.